Das Sahnehäubchen

Ich habe vor geraumer Zeit einen Beitrag gelesen, in dem von einer Dame die sich Dualseelen-Couch nennt, der „Dualseelenweg“ erklärt wurde.

Und am Ende stand da etwas von Sahnehäubchen und finaler Belohnung.

Ich finde das erschreckend.

Man geht einen mühsamen Dualseelenweg, um am Ende als Sahnehäubchen, als finale Belohnung den gewünschten Menschen als Trophäe serviert zu bekommen.

Einmal davon abgesehen, dass ich in drei Jahrzehnten Beratung, noch keine/n kennenlernte, der/die auf diesem Weg mit der Seelenliebe zusammengefunden hat, sondern höchstens von dem „begehrten“ Menschen nur wahrgenommen wurde, weil man sich so verändert hatte, dass es in dessen Weltbild passte, finde ich es schrecklich von einem Finale, zu lesen und vom Sahnehäubchen.

Was soll dies für eine Liebe sein.

Im gleichen Beitrag kann man lesen, dass der lange Weg der Veränderung nun zwei Menschen die sich nun erst gefunden haben, zusammenführt … Nun ja!
Man geht also einen langen Weg, um jemanden zu finden, den man doch schon so lange will, und auch von ihm/ihr „gefunden“ zu werden.

Aber, und hier sollte doch jeder wache Verstand aufmerksam werden, der Schlusssatz dieses Beitrages ist Folgender:

Euch kann Nun nichts mehr trennen (mit Ausnahme von Rückschritten in den Lernaufgaben, also behalte immer bei, was du gelernt hast. Du hast es fürs Leben gelernt)

SORRY … aber dies bedeutet nichts anderes als „Wenn Du dich schön brav an das hälst, was Du von MIR (dem Berater, Coach etc.) gelernt hast, wirst Du diese Liebe halten können. Hälst Du dich nicht an das Gelernte besteht die Gefahr, diese Liebe wieder zu verlieren.

Na Danke … wer strebt solch eine Liebesbeziehung an?

Nur wenn Du dich an das hälst, was dir dein Berater, Coach oder Ähnliches vermittelt, lehrte, dir in einem mehrstufigen Prozess eingepaukt hat, wirst Du bei dem geliebten Menschen ankommen, und wenn er sich wieder zurückzieht … Nun Ja, dann hast Du dich nicht an seine/ihre Lehre gehalten und bist selbst schuld, wenn er wieder geht.

Hier baut sich der/die entsprechende Dualseelen-Coach, oder was auch immer diese Person für einen Titel trägt, gleich die Rückversicherung ein, dass er/sie immer im Recht ist, und wenn der andere nicht zu dir findet- oder bei dir bleibt, Du die Schuld daran trägst, nicht der Coach.

Auch ist dies eine Brücke zurück vom freien Leben in die Beraterabhängigkeit zurück.
Denn wenn es schiefgeht, musst Du ja wieder lernen und verinnerlichen, wie Du ihn/sie wieder zum rückkehren animierst.

Ich glaube, mehr muss ich hier gar nicht schreiben, um ein wenig zum Nachdenken anzuregen.

© Erika Flickinger