Das ewige leidige Loslass-Thema

Das ewige leidige Loslass-Thema

28. Juli 2019 0 Von urquellliebe

Auf einer auf Dualseelen spezialisierten Seite habe ich folgendes gelesen:

O-Text: „Leider ist der Mythos sehr verbreitet, dass sich deine Dualseele zurück zieht, weil du klammerst, weil du ihm hinterher läufst und weil du innerlich zu bedürftig bist. Du sollst Loslassen.“

Hier wird recht subtil eine Wahrheit zu einem Mythos, einer Einbildung gemacht

Dies ist kein Mythos, denn kein Mensch mag es wirklich, wenn man ihn festhält und an ihm klammert, als sei er die vom Universum geschickte alles erlösende Liebe.

Kein emotional in sich gefestigter Mensch, mag es, wenn er, wenn auch unbewusst, das Gefühl vermittelt bekommt, dass man ihn „braucht“, also bedürftig ist.

Und die wenigsten mögen es, wenn man ihnen hinterherläuft.

Die meisten werden sich hier zurückziehen.

Solch ein natürliches Verhalten als Mythos zu bezeichnen, hat mich kurzfristig sprachlos werden lassen, und ich frage mich, ob diesen “Rednern” eigentlich klar ist, was sie mit solchen Aussagen, an menschlichem Leid auslösen können.

Es ist kein Mythos, sondern es ist gelebte Achtsamkeit vor der anderen Person, wenn man es ihm/ihr überlässt, wie sie auf einen selbst reagiert.

Und ja, man darf und soll hier loslassen, nämlich die eigenen und/oder fremden Vorstellungen, wie eine Partnerschaft, eine Liebe laufen soll.

Liebe folgt keinen Regeln!

Weiter geht es in diesem Text wie folgt:

O-Text: „Darüber hinaus haben sie mit ihrer Dualseele mit der Loslass-Strategie auch keinerlei Erfolg.
Das liegt daran, dass die Ursache für seine Rückzüge ganz woanders liegen und mit loslassen nicht behoben werden kann“

Wieso Strategie, wieso sollte etwas „behoben“ werden?

Es geht hier um Liebe und nicht um eine Lern-Lektion, die man korrigieren und Fehler wieder beheben kann.

Es geht hier auch nicht um eine Strategie, denn dies wäre ein Plan um etwas unbedingt erreichen zu wollen, wie bei einer Angriffsstrategie, bei der man unbedingt einen Sieg oder Beute mitnehmen will.

Loslassen gehört auch nicht zu meinen Lieblingswörtern. Alle die einige meiner älteren Texte kennen, wissen dies auch.

Aber in diesem Text wird doch suggeriert, dass man nicht „Loslassen“ soll. Man soll festhalten und eventuelle Fehler, die man vielleicht gemacht hat, nicht beheben.

Für mich persönlich klingt all dies mehr als widersprüchlich, zumal diese Autorin an anderer Stelle Ihrer Seite erklärt, wie und wieso man das Loslassen praktizieren soll.

Wieso eigentlich LOSLASSEN?

Du kannst zum einen nichts loslassen, bei dem Du so viele Gefühle hast. Das geht einfach nicht.

Und umso mehr Du versuchst loszulassen, umso mehr bleiben diese Gefühle bei dir. Durch das praktizieren wollen, des Loslassens, treibst Du dich selbst dazu, umso mehr festzuhalten.

Außerdem kannst Du niemanden loslassen, der dich nicht festhält.

Du kannst versuchen deine Einstellung und Sichtweise loszulassen, oder die ganzen Theorien, die man dir permanent übermittelt.

Du kannst versuchen, jegliche Praktik und Ratschläge loszulassen, was man tun sollte, um loszulassen, oder warum man es tun sollte.

Kein Loslassen wird ihn näher zu dir bringen

Aber … Du kannst nicht diesen Menschen, den vielleicht nichts bei dir hält oder an dich bindet, durch dein Loslassen dazu bewegen, sich auch die zuzubewegen und dich zu halten, dich zu wollen.

Das geht einfach nicht.

Auch bedeutet es doch, dass Du recht subtile Wege wählen würdest, um einen Menschen, mit im Grunde unfeinen Methoden, von dir und deinen Gefühlen überzeugen, ihn in eine Liebesbeziehung drängen, zu wollen.

Vergiss doch einfach diesen ganzen LoslassMist

Lass all diese Loslasstheorien los … und konzentriere dich auf dein Leben, auf dies, was dich glücklich macht.

Übe deine eigene innere Stimme wieder zu erkennen, zu hören und zu verstehen. Sie wird dir immer der beste Ratgeber sein.

Beschäftige dich mit Dingen, die dir Freude bringen, oder aber, die wieder Freude zurückbringen können.
Gehe deinen Weg, lebe dein Leben, lass ihn seinen Weg gehen und sein Leben führen.

Wenn es sein soll, wird er freiwillig in dein Leben eintreten, ohne irgendwelche Strategien, Theorien, Prozesse, Wege und unsinniger Arbeit an dir selbst.

Dann kannst Du dir sicher sein, dass er dich meint und nicht dies, was Du ihm zeigen willst.
Sondern einfach nur dich. PUR und ECHT nur dich.


© Erika Flickinger