Dualseelen erkennen sich auch über das Fühlen. Das stimmt nur zum Teil.
Allerdings ist es auch so, dass jeder Mensch anders fühlt.
Und gerade das Gefühl, seine Dualseele getroffen zu haben, kann einem manchmal ganz schön Irreführen.
Nicht jeder Mensch, den Du denkst, intensiv fühlen zu können ist gleich deine Dualseele.
Jeden Menschen, der uns in irgendeiner Weise etwas bedeutet, werden wir auf eine gewisse Weise spüren.
Hierzu zählen auch die Menschen, die eher negative Gefühle in uns auslösen.
Auch kommt es immer darauf an, in welchen Lebenssituationen wir uns gerade befinden, wie empfänglich, offen und aufnahmefähig wir für unsere Gefühle gerade sind.
Was ich sehr oft beobachten konnte, ist, dass wenn man auf jemanden trifft, der gerade das Gefühl bedient, das man im Moment am meisten vermisst, die Gefühle im Inneren sofort anspringen.
Als Beispiel erzähle ich euch einmal von einer Frau, die sich immer aufopfert für andere, die immer zur Stelle ist, sich jede Last auferlegen lässt, damit ihre Lieben, oder die Menschen, für die sie meint, da sein muss, es immer gut haben. Sie überschüttet andere mit Ihrer Fürsorge und Zuwendung, ohne zu fragen, ob sie überhaupt so vieles leisten muss.
Sie schenkt sich leer und erhält selten etwas zurück.
Hiermit meine ich nicht die materiellen Dinge, sondern, man nimmt ihre Aufopferung für selbstverständlich und fordert beständig, ohne etwas Zurückfließen zu lassen.
Dies in der Ehe, von den Kindern, ja schon in der Kindheit war sie am Geben und Gefühle verteilen, erhielt selbst aber kaum Gefühle zurück, oder nur, wenn sie genügend gegeben hatte.
Irgendwann kommt der Moment, da sie unbewusst spürt, sie möchte auch einmal Zuneigung, Hilfsbereitschaft und Aufmerksamkeit, von einem Gegenüber spüren.
Nun erscheint ein Mann in Ihrem Leben, der ihr, aus welchen Gründen auch immer bei etwas hilft, oder der etwas äußerst Nettes zu ihr sagt, eine kleine liebevolle Geste zeigt, oder Ähnliches. Dies einfach deshalb, weil sein Charakter einfach so ist.
Hier reicht es zum Beispiel, wenn jemand zu ihr sagt „Pass gut auf dich auf,“ oder der ihr, weil er denkt, sie könnte frieren, seine Jacke umhängt, weil er einfach mitfühlend ist.
Dies soll nur als Beispiel dienen und aufzeigen, wie einem das Fühlen auch irreleiten kann.
Kleine Gesten können weitreichend Folgen haben, wenn sie zu einem bestimmten Zeitpunkt geschehen.
Diese kleine Geste kommt aus dem Nichts inmitten des Lebens einer Frau, die nie auch nur die kleinste Aufmerksamkeit erfahren hat. Und plötzlich steht sie in Flammen.
Nur ein Mensch, der Liebe für sie fühlt, kann so überaus liebevoll zu ihr sein, könnte dann einer ihrer Überzeugungen sein.
Wieso ich dies erzähle?
Um zu berichten, wie schnell man sich in einer Liebe verfangen kann, die eher einseitig verläuft.
Diese Frau, wird sich nun hineinsteigern in den Glauben, dass dieser Mann aus Liebe zu ihr, so handelte und dass er sich um sie sorgt, nur eine tiefe Liebe sein kann.
Er wird zu ihrem Rettungsanker, zu Ihrer Sonne, der ihre Tage erhellt, und ohne es zu wollen, ist dieser Mann, der eine für ihn selbst normale Geste ihr gegenüber lebte, die absolute Liebe. Ob er dies nun möchte oder nicht, er wird zur Seelenliebe gekrönt.
Er möchte keine partnerschaftlichen Gefühle mir ihr teilen, sondern reagierte ganz nach seiner Natur, als er sich sorgend zeigte.
Jemand der sich nach Liebe sehnt, sucht jedes Zeichen und sei es noch so absurd, um sich selbst zu bestätigen, die Dualseele gefunden zu haben.
Für die nach Liebe ausgehungerte Frau ist diese Geste jedoch der ultimative Beweis einer großen Liebe.
Und nun beginnen die Verwicklungen, die Frau verstrickt sich immer tiefer und der Mann sieht keine andere Möglichkeit mehr, als sich zurückzuziehen und mit der Zeit auch abweisend zu reagieren. Hier entstehen nun wirklich schmerzhafte Zeiten für die Frau. Aber, sie fühlt wieder etwas in sich selbst, an den Stellen, an denen sie sich zuvor lange Zeit leergeschenkt hatte.
Mit der Zeit steht auch nicht mehr der Mann im Mittelpunkt, sondern einfach nur noch das Fühlen.
Es ist dann irgendwann gleichgültig, ob sie Schmerz oder Freude fühlt, Hauptsache sie fühlt.
Sie sucht nach Erklärungen, für ihre tiefen Emotionen und stößt dann irgendwann im Internet, in einem Seminar oder wo auch immer, auf das Begriff Dualseelen, und nun beginnt das wahre Martyrium.
Ein verhängnisvoller Kreislauf beginnt
Sie glaubt, endlich die Erklärung für ihre tiefen Gefühle zu diesen Mann gefunden zu haben und steigert sich, indem sie Prozesse lebt, Entwicklungsstufen durchlaufen will, an sich arbeitet, ein inneres Kind sucht, um es zu heilen, und vieles mehr, in den Glauben hinein, dass er ihre Dualseele ist.
Diese Frau liest/hört an so vielen Stellen, wie schmerzhaft die Dualseelenliebe die, was man alles durchleiden muss, damit der andere (ohne eigenes Zutun) in den Dualseelenprozess einsteigen würde, und ihr somit „irgendwann“ näher käme.
Sie erfährt hier, dass er Abstand nehmen muss, dies sei ein Zeichen seiner ach so starken Gefühle zu ihr, mit denen er nur klarkäme, wenn er zum Loslasser und Kopfmenschen würde.
Man erzählt ihr, dass nur beim Durchlaufen verschiedener Stufen, die Barrieren zwischen beiden aufgelöst werden könnten und so vieles mehr.
Der Abstand, den dieser Mann inzwischen zu ihr eingenommen hat, weil er sich nicht mehr zu helfen wusste, wird nicht als dies erkannt, was es ist, nämlich Abstand nehmen, sondern, es wird als normal bezeichnet, denn die Dualseele muss so handeln, er muss verletzen, auch wenn er anfangs liebevoll und nett war, muss er jetzt zum Verletzenden werden, damit sie in den imaginären Spiegel blickt, den er ihr angeblich vorhält.
Während der Mann keinerlei Interesse daran hat, dieser Frau für irgendetwas als Spiegelfläche zu dienen. Er sehnt sich nach seinem eigenen Leben, dass inzwischen enorm gestört wird, von einer Frau, die sein Zeichen der Hilfsbereitschaft falsch verstanden hat. Vielleicht ist derweil sogar seine eigene, bis dahin intakte Partnerschaft stark auf den Prüfstand gekommen, weil seine Partnerin natürlich nicht glücklich damit sein wird, dass da eine andere Frau, ihren Mann, manchmal schon wie im Wahn verfolgt.
Derweil geht die liebende Frau nicht in der Entwicklung vorwärts, wie es ihr ein sogenannter Prozess verspricht, sondern sie sucht immer neue Bestätigung dafür, dass er diese eine großartige Seelenliebe ist. Sie stagniert, bleibt stehen und hängt fest. Derweil bricht um sie herum ihr Leben zusammen.
Der Mensch jedoch, den sie für ihre Seelenliebe hält, lebt sein eigenes Leben ohne sie weiter.
Sie bleibt alleine zurück.
Besagte Dame ist keine Fiktion, sondern eine Klientin von mir, deren Erlaubnis ich habe, hier darüber zu berichten, in der Hoffnung, ihre Geschichte kann mindestens einen Menschen aufrütteln.
Nein, ich übertreibe nicht, ich schreibe hier auch keine Märchengeschichten (dafür sind andere zuständig), ich erzähle davon, was ich seit so vielen Jahren in meinen Beratungen sehe und mitverfolgen kann. Ich schreibe hier direkt aus dem Leben meiner Klienten heraus, von dem, was ich beobachte und sicher weiß.
Ich habe oftmals auch die andere Seite als Klienten und sehe, welches Leid dort ausgelöst wird.
Bei einer Dualseelenliebe gibt es weder Gewinner noch Verlierer, zumindest lernen beide und entwickeln sich weiter.
Bei einer einseitig gelebten/gefühlten Liebe jedoch, entsteht eine sehr starke Unausgewogenheit, die für einen von beiden verheerend sein kann.
Der Liebende entfernt sich von sich selbst, um dem anderen nahezukommen, und bemerkt nicht, wie der andere sich immer weiter entfernt, um von dem Liebenden Abstand zu nehmen.
Zum Abschluss etwas, dass ich schon so oft in meinen Beiträgen geschrieben habe.
Die wahre Seelenliebe, erfordert kein Verbiegen, kein sich selbst umerziehen, keine Prozesswege, und keinen Stufenplan. Die wahre Liebe verletzt auch nicht, sondern ist einfach da und wird von beiden gelebt werden wollen.
Wenn Du denkst, den anderen zu fühlen und er deine Seelenliebe ist, dann wird er auch dich fühlen. Er wird nicht zulassen, dass Du wegen ihm so sehr leidest.
© Erika Flickinger
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Liebe Erika,
hab soeben obigen Geschichte gelesen, hab fast das gleiche erlebt, wobei die Frau mit mir eine Beziehung anfing, die ich immer wieder beenden wollte und unsäglich dabei litt, denn die Frau mochte offene Beziehungen, ist ein wenig Nymphomanisch, was ich anfänglich nur toll fand. Bin immer noch am herausfinden aus diesem”Loch”.(3Jahre) Die Frau hat inzwischen eine feste Beziehung, was für mich schmerzhaft aber auch heilsam ist. Aber die ganze Geschichte hat mich derart aus den Gleisen geworfen, das ich beruflich und Privat dadurch fast mein Verderben fand. Bin selbstständig: Kleiner Bauernhof und Montageunternehmen.
Mein Tip: Such niemals Deine Dualseele, das führt nur in den Abgrund. Lieber Gruss Fredi
Hallo Fredi
Nein suchen sollte man nicht.
Wenn es sein woll, fndet man oder wird gefunden. Alles was man meint suchen zu müssen, er gar zu erzwingen, ist weit entfernt von Liebe.
Mein Gefühl sagt mir jetzt einfach einmal, dass die Richtige für dich nicht mehr so fern ist und dass Du gefunden wirst 😉
Dualseelenliebe hat so überhaupt nichts mit Zwang, mit wollen, mit Spielchen oder Verletzungen zu tun. Sie kommt freiwillig in dein Leben und wenn es wahre Liebe ist, wird sie auch bleiben.
Außerdem ist jede Liebe, die ehrlich ist, auch wertvoll gelebt zu werden.
Liebe Grüße
Erika