Jetzt ist meine Dualseele dran ihre Aufgaben zu lösen.
Auch dies ist so ein Satz, dem im Grunde jegliche Daseinsberechtigung fehlt.
Dualseelen arbeiten zumeist gemeinsam an sich. Jeder auf seine Weise und jeder für den anderen, über die energetische Verbindung mit.
Es läuft nicht so, dass zuerst einer alles aufarbeiten darf und dann nach Wochen, Monaten oder Jahren, der andere dran ist. Die Entwicklung geschieht gemeinsam.
Man lebt, erfährt, lernt immer für beide mit.
Wie ich schon oft geschrieben habe, sind beide durch eine energetische Nabelschnur verbunden. Hier fließen die Erfahrungen von einem um anderen.
Du selbst bemerkst es vielleicht dadurch, dass Du über bestimmte Themen, plötzlich ganz anders denkst, als zuvor. Hier kann es sein, dass der andere einen neuen Entwicklungsschritt getan hat und dir dies auf unbewusster Ebene übermittelt.
Ebenso geht es ihm mit deinen neuen Erfahrungen.
Stillstand des einen bedeutet nicht dass auch der andere stillsteht
Bleibt einer von beiden in der Entwicklung stehen, so hat der andere trotzdem die Möglichkeit, diesen Entwicklungsschritt für sich selbst (und somit auch für dich) zu wählen und zu erfahren.
Liebe beurteilt den anderen nicht nach abgeleisteten Lernaufgaben
Hier nun zu sagen „Ich bin schon so weit gekommen, ich habe so viel gelernt, nun ist meine Dualseele dran mal was zu tun“, ist überheblich, beurteilend und den anderen herabsetzend.
Man stell sich in dem Moment höher, klüger,erfahrener und besser dar, als seine Seelenliebe.
Dies wiederspricht im Grunde der unbewussten Verbindung miteinander. Du sprichst ihm damit ab, mit dir mitzuwachsen, verweigerst es vielleicht sogar.
Deine Seelenliebe ist immer in der Weiterentwicklung, auch wenn Du es nicht offensichtlich wahrnimmst.
Deine Seelenliebe ist in manchen Schritten vielleicht ein Stück vor dir und konzentriert sich dort auf seine Weiterentwicklung, derweil Du forderst, dass er sich dir anpassen soll.
Zu sagen, nun ist er einmal dran, mit dem lernen und wachsen, ist nicht von Liebe getragen, sondern ist eher egoistisch und fordernd und tatsächlich herabwürdigend.
Klage nicht darüber, wie viel Du angeblich schon gelernt hast, schau lieber genauer hin, ob er diese Lernschritte auch gehen muss und ob Du diese Dinge „gelernt“ (ich bevorzuge den Ausdruck „erfahren“) hast, die deiner persönlichen Entwicklung dienen und nicht der gemeinsamen.
Ich wiederhole mich einfach einmal „Auch wenn jeder andere Wege geht und andere Erfahrungen sammelt. Was Du lernst erfährt er mit, was er lernt, erfährst Du mit.“
Es gibt kein MEINE Erfahrungen und DEINE Aufgaben, es ist immer ein WIR.
Es gibt innerhalb einer Seelenliebe kein „Jetzt war ich dran, nun kommt er dran“, es gibt nur ein „Wir erfahren alles gemeinsam.“
Wer so denkt, nimmt sich nicht als Einheit mit der Seelenliebe wahr, sondern als Einzelkämpfer.
Konzentriere dich nicht nur auf dies, was Du vermeintlich gelernt hast, sondern gehe auch regelmäßig in dich und erforsche, was sich ansonsten noch in dir verändert hat.
Hier erkennst Du nämlich, wo er sich unabhängig von dir, auf seinem persönlichen Lebensweg weiterentwickelt hat.
© Erika Flickinger