Ich habe noch nicht genug gelitten
Eine beliebte Aussage „Du hast noch nicht genug gelitten!“
Eine sehr gefährliche Aussage. Und doch nehmen viele sich gerade diese Behauptung sehr zu Herzen.
Dann vertieft man sich darin, zu leiden, und sucht unbewusst nach Wegen, um in dieser Annahme bestätigt zu werden.
Auch werden dir immer wieder Menschen begegnen, die dich in dieser Annahme bestätigen werden und dir versichern: „Du hast noch nicht genug gelitten. Schau mich an, wie sehr in leide und immer wieder enttäuscht werde. Aber, ich bin sicher, nur so finde ich zu meiner Seelenliebe. Denn so viel sagen, dass Liebe bedeutet zu leiden, also müssen auch wir leiden.“
Unbewusst sucht man das Leid
Dann lässt man sich wieder beeinflussen und ergibt sich dem Schmerz, indem man auf jemanden wartet und hofft und die Zeichen, die er gibt, missversteht.
Ja, man will seine Ablehnung, seine Zurückweisung und seine Nichtbeachtung haben, weil es einem ja bestätigt, dass man auf dem richtigen Weg wäre.
Auf dem irrsinnigen Weg, zu denken:
„Ich habe noch nicht genug gelitten, um zu meiner Seelenliebe zu finden. Er wird mir noch mehr Leid zufügen, bis er endlich erkennt, dass wir zusammengehören“
Wenn ich so etwas in meiner Beratung höre, und ich höre es des Öfteren, möchte ich einerseits denjenigen anständig durchschütteln, bis ihm der eigene Wert wieder bewusst wird.
Andererseits möchte ich denjenigen in den Arm nehmen und ihn trösten, um ihm dann zu erklären, dass Liebe nicht leiden muss.
Aber auch, dass keine Seelenliebe von ihm/ihr verlangen würde, zu leiden. Und ganz besonders möchte ich demjenigen mitteilen, dass wirkliche Liebe, niemals Leid von ihm einfordert, damit er sie empfangen darf.
Du musst nicht leiden
Liebe ist einfach. Liebe denkt nicht, sie ist auch nicht berechnend oder fordernd, jedoch auch nicht manipulativ.
Liebe erstickt im Leid und verkümmert, wenn man sich selbst soweit aufgibt, um zu glauben, dass man leiden müsse, um sie in sein Leben zu locken.
Doch, Du hast genug gelitten, befreie dich von der Annahme, das Seelenliebe bedeutet, zu leiden. Erlaube der Liebe, sich dir in ihrer schönsten Form zu zeigen.
Höre auf damit, dich verletzen zu lassen, weil Du denkst, dein Maß an Leiden sei noch nicht voll.
Es ist schon lange übergelaufen, es passt nichts mehr hinein, in dieses Fass voller Tränen, geweint aus Enttäuschung, aus Schmerz über Zurückweisung.
Es schwappt ständig über und überschwemmt dein Unterbewusstsein und deine liebenswerten Eigenschaften gehen darin unter.
Löse dich von Begrifflichkeiten und komme wieder bei dir selbst an
Lass ihn gehen, den Loslasser, der wahrscheinlich kein Loslasser ist. Lass ihn gehen, den Menschen, der vielleicht nichts von dir möchte.
Verzichte auf den angeblichen Kopfmenschen, dessen Herz nicht zu dir, sondern vielleicht anderswohin will.
Öffne dich für den Menschen, der deine Eigenarten, dein ganzes Wesen, deine Art zu lachen, zu weinen und zu lieben, als das erkennt, was sein Leben bereichert.
Bleibe offen und Du wirst staunen, welche Wege, die Liebe findet, um bei dir anzukommen.
© Erika Flickinger
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